„DER OFT VERGESSENE TEIL“
Entspannung & Psyche bei Morbus Bechterew – der oft vergessene Teil
Morbus Bechterew betrifft nicht nur Knochen und Gelenke – sondern auch das, was man von außen nicht sieht: die Psyche, das Nervensystem und das innere Gleichgewicht.
Ich spreche da aus Erfahrung. Gerade in den ersten Jahren nach der Diagnose war ich oft frustriert, müde, überfordert. Rückschläge ziehen am Selbstwertgefühl, dauerhafte Schmerzen drücken aufs Gemüt – und manchmal fehlt einfach die Kraft.
Warum mentale Gesundheit genauso wichtig ist wie Bewegung
Was viele nicht wissen: Chronischer Stress kann Entzündungen im Körper fördern. Das bedeutet, dass psychische Belastung körperlich spürbar wird – und umgekehrt.
Deshalb habe ich für mich gelernt: Ich muss mich nicht nur bewegen – ich muss mich auch entspannen.
Was mir hilft, wenn’s mir „zu viel“ wird:
- Bewusstes Atmen – klingt simpel, wirkt aber: tief ein, langsam aus.
- Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung oder Meditation
- Wellness & Regeneration
Saunagänge oder Besuche im Whirlpool – wohltuend für Körper und Geist und perfekt, um Muskeln zu lockern und Stress abzubauen. - Spazieren ohne Ziel, einfach nur Kopf freimachen
- Pausen ohne schlechtes Gewissen
- Musik, Natur, Podcasts, gute Gespräche
- Auch mal Dinge aufschreiben – raus aus dem Kopf, rauf aufs Papier
Akzeptieren lernen – nicht aufgeben
Was mir mental geholfen hat:
Nicht gegen die Krankheit zu kämpfen – sondern zu lernen, mit ihr zu leben. Akzeptanz bedeutet nicht Aufgeben. Es bedeutet: Ich gehe meinen Weg, Schritt für Schritt, mit den Möglichkeiten, die ich habe.
Wann ich mir Hilfe hole
Es gibt Zeiten, in denen man alleine nicht mehr weiterkommt – und das ist auch völlig in Ordnung. Genau dann kann es unglaublich wertvoll sein, sich Unterstützung zu holen: durch Gespräche mit Vertrauten, den Austausch mit anderen betroffenen oder professionelle Hilfe.
Hilfe anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche – sondern ein Akt von Mut und Selbstfürsorge.
Mein kleiner Alltagstipp:
Wenn du dich gestresst fühlst, versuch mal:
1 Minute Augen schließen, 5 tiefe Atemzüge, bewusst Schultern entspannen. Klingt banal – bringt aber oft mehr als man denkt.
Dieser Beitrag basiert auf persönlichen Erfahrungen. Wenn du das Gefühl hast, überfordert zu sein, zögere nicht, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.


